(Begrüßung – was bisher geschah – Nichteinladung ACK – Gegeneinladung – Schreiben an Bischof 5./12./20. August Eingangsbestätigung vom Einschreiben vom 20. August am 30. August – mein Vortrag drei Teile).
Nachtrag: so berichtet IDEA über die Vorgeschichte der Veranstaltung (Link, pdf).
Pfarrer Uwe Holm wurde berühmt, als er Anfang 1989 für zwei Monate dem Ehepaar Honecker Asyl in seinem Pfarrhaus gab und die beiden beherbergte. Dieser Pfarrer Uwe Holm schrieb vor einem Jahr August 2020 einen Offenen Brief an den EKD-Ratsvorsitzenden Bedford-Strohm.[1] (Interessant an diesem Offenen Brief die Forderung Holms nach dem Recht der Gemeinde, Pfarrer zu berufen und abzuberufen, dazu siehe Luther.[2])
Einleitung – Pfarrer Holm an EKD-Bedford-Strohm
Daraus lese ich Ihnen einen kurzen Abschnitt vor:
„Das, verehrter Herr Ratsvorsitzender ist die Ursache dafür, dass so viele Menschen der Kirche den Rücken kehren. Die EKD kann keine Glaubensfreude und keine lebendige Hoffnung mehr bieten, weil sie rationalistischen Irrlehren anhängt. Die Welt quillt über von Sünde, von Hass und Streit, von Krieg und Gottlosigkeit. Sie brauchte so dringend das Angebot von Gnade und Vergebung durch Kreuz und Auferstehung Jesu. Nur dadurch wird glaubhaft, dass Jesus sagte: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“. Doch diese Botschaft ist unserer Kirche abhandengekommen, von ihr selbst verworfen. Menschen sind mit Recht zutiefst enttäuscht, wenn ihnen diese wichtigste aller Botschaften vorenthalten wird. Pfarrer Steffen Reiche hat recht: Unsere Kirchen sind leer gepredigt. Das Pauluswort in 1Korinther 15 stimmt – und die EKD beweist es sich selbst: Wir wären die elendesten unter den Menschen, wenn Christus nicht auferstanden wäre. Dann wäre auch die Predigt vergeblich und auch unser Glaube (1. Korinther 15,14).“
Der vorauseilende Gehorsam der Kirchen
Doch genau auf diese Predigt verzichteten die Kirchen an Ostern 2020. „„Noch bevor der Staat mit Verboten kam, haben sich die Kirchen selbst schon in vorauseilendem Gehorsam geschlossen.“[3] wurde Peter Hahne in der FAZ zitiert.
Offenbar haben die Kirchen sich also der staatlichen Panikmache gebeugt. Doch diese staatliche Panikmache war von Anfang an auf Lügen gebaut. Ein bald geleaktes Papier des Bundesinnenministeriums zeigte Szenarien mit bis zu 1,2 Mio. Toten. Und empfahl der Regierung, gerade Kindern besonders Angst zu machen: „Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränk-ungen, z.B. bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.“
Die Politik mit der Angst, FJS: das Werk des Teufels
Eine andere Empfehlung an die Regierung in dem Papier: „Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden:
1) Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls. Die Bilder aus Italien sind verstörend.“
Die dazu passende Antwort lieferte Franz-Josef Strauß schon viele Jahre davor: „Wer die Menschen verwirrt, wer sie ohne Grund in Unsicherheit, Aufregung und Furcht versetzt, betreibt das Werk des Teufels“.[4]
Doch auch ein Jahr später nach dem staatlichen Angst-Papier betet der Pfarrer in der Marienkirche Reutlingen bei der Konfirmation noch für die Opfer der Pandemie – in einem Gottesdienst, der junge Menschen für ihre Zukunft stark machen soll, wiederholt er damit die staatliche Panikmache.
Obwohl im Frühjahr 2021 aus den offiziellen Sterbestatistiken klar ist, dass das Durchschnittsalter der Corona-Toten genau der normalen Sterblichkeit entspricht und die Gesamtzahl der Toten maximal der einer heftigen Grippewelle.
Friseure, Einzelhandel, Kneipen, Kirchen
Obwohl Gesundheitsminister Spahn schon im Herbst 2020 verkündet hatte: „Man würde mit dem Wissen heute, … keine Friseure mehr schließen und keinen Einzelhandel mehr schließen.“[5] Warum hat man dann Kirchen geschlossen und manche Gemeinden haben sehr lange nur Online-Gottesdienste angeboten?
Zur gleichen Zeit wie das Spahn-Zitat, im September 2020 hatte Prälat Dr. Rose im Gottesdienst in der Marienkirche Reutlingen die Angst vor der Pandemie am Leben gehalten mit dem Satz „wie lange die Pandemie auch noch geht“. Das war zu einer Zeit, als in Deutschland die Positivenquote der Test unter 1 Prozent gefallen war und von 30.000 Intensivbetten in Deutschland gerade mal 126 mit Corona-Kranken belegt waren.
Ich habe dem Prälaten damals geschrieben, gleich sonntags nach dem Gottesdienst: „Gibt es ein Recht auf Gehorsam aus Römer 13? … Gehorsam und Unterordnung unter alle Verordnungen aus dem Lucha-Ministerium aus Römer 13 begründet kann in einer Demokratie keine Entschuldigung für’s nicht-selber-denken sein, wenn die Obrigkeit als vom Volk geliehene Macht und ihm zur Rechenschaft verpflichtete Obrigkeit konstruiert ist. Insofern gestehe ich Ihnen die (medizinisch völlig lächerliche, liturgisch würdelose und politisch doch so korrekte) Maskenübung in der Kirche zu, verlange von der Kirche jedoch mehr als nur das brave Erfüllen von Corona-Verordnungen. Ich kritisiere die ELK WUE dafür, dass von ihr keinerlei Kritik hörbar wurde, ich habe nichts gelesen, dass Bischof July oder einer der vier Prälaten die Abschottung der Pflegeheime oder die Schließung von Schulen kritisiert hätte – und ich habe nichts vernommen, dass Sie sich für Ostergottesdienste eingesetzt hätten – nur für den Widerstand gegen die Ladenöffnung am Karfreitag hat’s gereicht.“
Natürlich habe ich auf diese ausführliche, sachliche Mail mit Quellenangaben keine Antwort bekommen, nicht mal eine Eingangsbestätigung. Obwohl er mich als Gottesdienstbesucher und Chorsänger kannte.
Diese Schwäche der Kirche, diese Unterordnung unter die Angstpolitik des Staates, dieser vorauseilende Gehorsam hält bis heute an. Zu einer Zeit, als alle Gaststätten offen sind und man dort am Tisch ohne Maske essen, trinken und reden darf, zu einer Zeit, an der man am Arbeitsplatz bei 1,5 m Abstand schon lange das Unterwerfungssymbol Maske abnehmen darf, beharrt die Landeskirche weiter auf Maskentragen während des gesamten Gottesdienstes. Singen, Gott Loben mit Maske – wie weit sind wir gekommen.
Der Unterschied zwischen Zigarette und Bier vs. Gott loben
Zigarette rauchen, Bier trinken, Witze reißen ohne Maske erlaubt – Gott loben aber nicht? Wenn die Kirchen voller wären als die Gaststätten – dann hätten wir großen Grund zur Freude. Dann könnten wir uns überlegen, ob in der Kirche eine höhere Ansteckungsgefahr als in der Kneipe oder in der vollen S-Bahn herrscht. Aber die Kirchen, in denen Gott gelobt wird, sind leider leerer als die Busse und Bahnen, in denen die Kinder zur Schule und wir zum arbeiten oder einkaufen fahren.
So ist die Kirche seit nun anderthalb Jahren der treue Partner und Multiplikator der staatlichen Propaganda. Ein trauriger Tiefpunkt dabei war das Wort zum Sonntag der Mannheimer Pfarrerin Ilka Sobottke Anfang Mai „Impfen ist Nächstenliebe“.[6] Sie zieht dabei den Uralt-Witz aus der Tasche mit dem Mann auf dem Hausdach bei Hochwasser, der auf Gott vertraut und deshalb auf Baumstamm, Boot und Helikopter zu seiner Rettung verzichtet, weil er auf Gott vertraut. Gottvertrauen stellt sie also als etwas für tumbe weltfremde hoffnungslose Fälle dar. Und sie redet dem Vertrauen auf Staat und Pharmaindustrie das Wort. Wenn aber, wie sich wenige Wochen später in Israel herausstellt, gerade Geimpfte auf den Intensivstationen liegen? Und die Nebenwirkungen viel höher sind als bei allen anderen Impfungen davor? Und Geimpfte sogar weiter andere infizieren können? Und die Milliardengewinne von Biontech/Pfizer – sind die auch Nächstenliebe pur? Und die dritte Impfung, mit der jetzt schon in Israel, aber auch in Deutschland begonnen wird, ist die dann noch mehr Nächstenliebe als nur die zwei Impfungen davor? Sind Schwachsinn und Staatspropaganda auch von der Freiheit der Verkündigung gedeckt? Wir hoffen für die Impfpredigerin, dass wenigstens sie selbst durch die Impfung geschützt ist und wenigstens an der Stelle nicht auf Sand gebaut hat.
Margot K., bekannt aus Funk, Fernsehen und BILD
Ein anderes prominentes Beispiel, das einen an der Ordination von Frauen zweifeln lässt, ist die aus Funk, Fernsehen und BILD-Zeitung bekannte Margot Käßmann. Die nach dem Brüsseler Moslem-Terror im März 2016 dazu riet, Terroristen mit Liebe zu begegnen.[7] Die aber auch ganz anders kann, nämlich erst jüngst im August in der BILD-Zeitung möchte sie „Querdenkern jetzt entschieden entgegentreten“.[8] Sie baut mir die Brücke zu meinem zweiten Thema, nämlich Kirchen und AfD.
Zitat: „Die Forderung der rechtspopulistischen Partei nach einer höheren Geburtenrate der „einheimischen“ Bevölkerung entspreche dem „kleinen Arierparagrafen der Nationalsozialisten: Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern. Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht“, kritisierte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter tosendem Beifall.“ So steht es am 26. Mai 2017 auf der Homepage der Hannoverschen Landeskirche.
Der Bischof in Boll 2017
Davor, im Frühjahr 2017 hatte die Evangelische Landeskirche in Württemberg zu einer Tagung „Kirche und Rechtspopulismus“ geladen.[9] Dabei hielt Bischof July einen längeren Vortrag. Die Tagung wird erwähnt in einem SWR-Film später im Jahr 2017 „Wahre Christen oder böse Hetzer – Spaltet die AfD die Kirchen?“[10] „Kaum zu glauben – ausgerechnet Christen fühlen sich von der AfD angezogen“.
Bischof July fängt nachdenklich an, wenn er feststellt, dass (Zitat)„die AfD zum Teil auch solche Positionen vertritt, mit denen sich auch einzelne Mitglieder unserer Kirche identifizieren. Gerade das Familienbild, das sich im Parteiprogramm der AfD findet, entspricht der Auffassung einer Reihe von Kirchenmitgliedern.“ Zitat Ende.
Er holt dann weit aus, von Luthers Zwei-Reiche-Lehre zur Barmer Erklärung der Bekennenden Kirche von 1934. Seine Zusammenfassung von Luther: „Der Maßstab einer guten Ordnung ist dabei die weltliche Durchsetzung der Zehn Gebote.“
Dass bei Luther kein Auftrag zur prophetischen Kritik der Kirche an Staat und Obrigkeit herauszulesen ist, sieht er als Schwäche an. Die Barmer Erklärung löst diese Schwäche seiner Meinung nach, wenn sie der Kirche ein Wächteramt zugesteht und aus diesem Amt heraus an die Verantwortung der Regierenden und Regierten appelliert.
Zwei EKD-Denkschriften von 1985 und 2006 erwähnt er. Besonders bei der Denkschrift von 2006 sieht er eine Gegenposition zu AfD-Positionen von heute, weil die EKD-Denkschrift viel vom Gemeinwohl spricht und nicht nur vom Volk. Zitat: „Dem gegenüber spricht das Gemeinwohl eine Verantwortung für alle jene aus, die unabhängig von ihrer Herkunft Teil jener sind, die jetzt hier leben.“ Zitat Ende.
Sein Versuch einer Synthese, die Auflösung der von ihm beschriebenen Widersprüche , die Harmonie auf der Zielgerade, die er sucht, erliegt meines Erachtens jedoch einer Wahrnehmungsstörung, man könnte auch sagen: der Vorspiegelung falscher Tatsachen. Er sagt nämlich: „Was evangelische Christen glauben und welche Auffassungen über gesellschaftliche Konflikte sie teilen wird nicht ex cathedra entschieden, sondern vollzieht sich in der gemeinschaftlichen Auslegung biblischer Texte.“
Der Bischofs-Blick von oben vs. die Realität in den Gemeinden
Das habe ich nun als Kirchengemeinderat, aufmerksamer Predigthörer und Briefeschreiber an Pfarrer ganz anders erlebt. Von einer „gemeinschaftichen Auslegung“ kann keine Rede sein. Vielmehr beanspruchen viele Pfarrer (und erst recht Pfarrerinnen) unter dem Deckmantel der „Freiheit der Verkündigung“ eine Deutungs- und Meinungshoheit, gegen die ich und viele mir bekannte konservative Christen nicht angekommen sind. Verschiedene Freikirchen sind voll von diesen Ex-Landeskirchenchristen, die dort keinerlei Bereitschaft zu offener Diskussion gefunden haben.
„Wir verweigern als Landeskirche keine Gespräche, wir lassen uns aber nicht instrumentalisieren.“ sagt er in seinem Schlussabsatz. Auf zwei Mails vom 5. und 12. August habe ich keinerlei Antwort bekommen, mein Einschreiben vom 20. August wurde immerhin per Mail vom 30. August bestätigt. Um die Kirche nicht zu instrumentalisieren, hatten wir angeboten, dass die Kirche den Moderator des Gesprächs benennen könnte.
Man kann nicht nicht kommunizieren
Diese Art der Nichtauseinandersetzung hat also immerhin funktioniert. Ob das der Kirche zum Nutzen reicht, möchte ich bezweifeln.
Die Ausgrenzung, das ex cathedra geht munter weiter: der Laienprediger / Prädikant Joachim Lauk wurde im Jahr 2019 nach über 40 Dienstjahren als Prädikant nicht wieder beauftragt, obwohl es an seinem Predigtdienst keinerlei Beanstandungen gegeben hatte. Allein pointierte Äußerungen in Leserbriefen hätte das Vertrauen in ihn in verschiedenen Gemeinden erschüttert.[11] Er ist wenige Tage nach diesem Vorfall aus der Kirche ausgetreten.
Und Bedford-Strohm nimmt alle AfD-Mitglieder in Mithaftung für einzelne Äußerungen Einzelner, wenn er im Interview mit der Passauer Neuen Presse kurz vor Weihnachten 2019 auch moderaten AfD-Mitgliedern vorwirft, sie würden Rechtsradikalen Deckung geben.
SPD-Bedford-Strohm und der Balken im eigenen Auge
Da hat auch der bayerische Bischof, der seine SPD-Mitgliedschaft ruhen lässt, ein Problem mit dem Balken im eigenen Auge: Ende 2018 beschloss ein Juso-Kongress die Streichung der Paragrafen 218 und 219 des Strafgesetzbuches. Damit wären alle Schwangerschaftsabbrüche rechtens, auch bis zum 9. Monat. Natürlich wurde von Juso-Oberen danach zurückgerudert, damit sei überhaupt nicht gesagt, dass die Jusos Abtreibungen bis zum 9. Monat wollten, de facto ist das aber so. Es ist nicht bekannt, dass Bedford-Strohm dafür die christlichen SPD-Mitglieder in Haftung nehmen will. Dafür forderte er Anfang dieses Jahres, die gesamte AfD als Verdachtsfall vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen.[12]
Die Beispiele für offene Gegnerschaft von Kirchenoberen gegen die AfD als Partei und einzelne Vertreter ließe sich lange fortsetzen. Der ehemalige Bischof Dröge der EKBO oder der Waiblinger Dekan Timmo Hertneck[13] haben sich besonders hervorgetan.
Als AfD-Kandidat im Wahlkreis Reutlingen, der aus der Kirche kommt und dort lange aktiv war, habe ich sowohl dem Bischof als auch einem Dekan, bei dem ich kürzlich zum vertraulichen Gespräch geladen war, versichert, dass es von seiten der AfD keine Feindschaft gegenüber den Kirchen gibt.
Conclusio
Schließen möchte ich mit sieben Punkten, die für mich die Folgerung aus diesem ziemlich einseitigen Konflikt der Kirchen gegen die AfD darstellen und die ich als fortdauerndes Gesprächsangebot an die Kirchen, v.a. an die Kirchenoberen machen möchte:
- Die Gesellschaft heute braucht die Stimme der Bibel:
der zunehmende gesellschaftliche Einfluss des Islam, die Vereinzelung und Vereinsamung vieler Menschen durch die Corona-Politik, die immer stärkere Dominanz von weltweiten großen wirtschaftlichen und politischen Konzernen und Organisationen brauchen biblische Antworten. - Kirche sollte den Mut haben, eigenständige Positionen gegen den Zeitgeist und Regierungs-Narrative in der Bibel zu finden:
Macht der Mensch das Klima? Predigt die Bibel Nächstenliebe oder Fernstenliebe? Fordert die Bergpredigt dazu auf, die Sozialkassen, die das Eigentum der Beitragszahler sind, auch zeitlich unbeschränkt illegalen Einwanderen zu öffnen? Kennt die Bibel mehr als zwei Geschlechter? Was sagt die Bibel zu Abtreibung? - Kirche muss, wenn sie Volkskirche bleiben möchte, parteipolitisch neutral bleiben.
Sie kann nicht je nach Bundesland 10 bis fast 30 Prozent der Bürger diskreditieren, weil sie die „falsche“ Partei wählen. - Kirche muss auch Regierungshandeln an der Bibel prüfen
In der Flüchtlingsfrage, in der Klimadiskussion und bei der Corona-Politik ist es für uns seltsam, wie unkritisch die Kirchen die Regierungslinie mittragen. Darf die Kirche eine (Klima-) Politik mittragen, die den Bürgern immer mehr Lasten auferlegt und die Arbeitsplätze raubt? - Zwei-Reiche-Lehre und die Unterscheidung zwischen Verantwortungs- und Gesinnungsethik zeigen Staat und Kirchen die Grenzen ihrer Einflußsphären auf
Bei allen drei Themen sehen wir die Grenze zwischen Verantwortungs- und Gesinnungsethik verwischt und Positionen, die an die Verantwortungsethik appellieren, durch die Kirchen diskreditiert. Gleichzeitig ist es z.B. bei der Flüchtlingsfrage höchste Zeit, wieder an die Zwei-Reiche-Lehre Luthers zu erinnern. Kann eine von oben diktierte Gesinnungsethik à la „Wir schaffen das“ sich über Recht und staatliche Ordnung erheben? - Es ist höchste Zeit für die Kirchen, ihre Rolle in der Corona-Krise kritisch zu reflektieren
Wenn Wahrheit und Freiheit nicht endgültig Schaden nehmen wollen, ist es höchste Zeit für die Kirchen, ihre Politik seit der Karwoche 2020 wie auch ihre aktuelle Position zu den Corona-Maßnahmen selbstkritisch zu reflektieren. Wo war das „Fürchtet Euch nicht“ hörbar? Warum haben die Kirchen gegen den verkaufsoffenen Karfreitag protestiert, nicht aber gegen die Schließung der Kirchen an Ostern 2020 und lange danach? Und das Verbot des Gemeinde- und Chorgesangs über viele Monate? Wie lange waren die Kinderkirchen und Sonntagsschulen geschlossen? Kann es eine moralische Impfpflicht aus Nächstenliebe geben?[14] - Wächteramt – nicht Richteramt
Die „Freiheit der Verkündigung“ darf nicht zur Unangreifbarkeit von Kirche und Pfarrern in politischen Fragen missbraucht werden. Sonst sind wir an der Stelle, die Luther in seinem Brief „An den christlichen Adel deutscher Nation“ als zweite Mauer bezeichnet, wenn er die Unangreifbarkeit des Papstes bei der Bibelauslegung kritisiert. Ob Klima, Flüchtlinge, Gender oder Corona: es kann nicht sein, dass sachlich begründete Kritik an der Regierungslinie ex cathedra verurteilt wird und so die freie Diskussion, die unsere Demokratie unbedingt braucht, mithilfe der Kirchen eingeschränkt wird – so hat das Böckenförde nicht gemeint![15]
[1] https://www.bibelundbekenntnis.de/aktuelles/uwe-holmer-schreibt-offenen-brief-an-den-ratsvorsitzenden-der-ekd/?fbclid=IwAR1FOM7nsO0ESSqeShPsUfMjEhMIn2-i4F8SOJ44w82VAoaMGLWoNy4qTZ0
[2] https://www.glaubensstimme.de/doku.php?id=autoren:l:luther:d:dass_eine_christliche_versammlung_oder_gemeinde_recht_und_macht_habe
[3] https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/gottesdienst-ohne-besucher-karfreitag-und-ostern-ohne-kirchgang-16714451.html
[4] https://youtu.be/-O2DQUoyfC4
[5] https://www.bild.de/news/inland/news-inland/spahns-brutal-ehrliche-corona-bilanz-man-wuerde-mit-dem-wissen-heute-72694356.bild.html
[6] https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wort-zum-sonntag/sendung/spricht-llka-sobottke-mannheim-102.html
[7] https://www.spiegel.de/panorama/margot-kaessmann-terroristen-mit-beten-und-liebe-begegnen-a-1084280.html
[8] https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/margot-kaessmann-querdenkern-jetzt-entschieden-entgegentreten-77316994.bild.html
[9] https://web.archive.org/web/20170419191037/http://www.ev-akademie-boll.de/tagungsarchiv/521417.html
[10] https://youtu.be/4n-e1M5N-S0
[11] https://www.evangelisch.de/inhalte/161801/25-10-2019/wegen-afd-mitarbeit-laienprediger-darf-nicht-mehr-auf-die-kanzel
[12] https://www.idea.de/spektrum/ekd-ratsvorsitzender-ganze-afd-zum-verdachtsfall-erklaeren
[13] https://www.zvw.de/lokales/waiblingen/dekan-hertneck-will-sich-nicht-bei-afd-entschuldigen_arid-97120
[14] https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wort-zum-sonntag/videos/Impfen-ist-Naechstenliebe-100.html
[15] https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6ckenf%C3%B6rde-Diktum